Die im Pflanzenschutzmittelantragsdossier eingereichten wissenschaftlichen Studien müssen uns ausreichende Informationen über die Auswirkungen (Wirksamkeit und Schädlichkeit) des betreffenden Produkts liefern. Diese Studien werden von akkreditierten Laboratorien im Auftrag der Unternehmen, die die Produkte auf den Markt bringen wollen, durchgeführt (und demzufolge von diesen Unternehmen finanziert). Überall auf der Welt und für alle Arten von Produkten wurde ein System gewählt, bei dem der Hersteller selbst die erforderlichen Studien durchführt, da es nicht praktisch ausführbar wäre, wenn die zuständigen Verwaltungen diese Aufgabe übernehmen müssten. Es erfordert nicht nur viel Wissen und Verständnis für die Bedürfnisse des Sektors, um Prioritäten zu setzen, sondern würde auch eine unverantwortliche Arbeitsbelastung für die Behörden bedeuten. Der Hersteller ist am besten in der Lage einzuschätzen, welche Studien erforderlich sind, um eine Zulassung zu erhalten, zusätzlich zu den Pilotstudien, die ausreichende Garantien über die Wirkung, den Nutzen und die Marktnachfrage des betreffenden Produkts bieten.

Für die Bewertung der Studien und die Bearbeitung des Antrags wird dem Antragsteller (dem Unternehmen) eine Gebühr sowie ein Beitrag zu den jährlich verkauften Mengen angerechnet. Da es letztlich der Hersteller ist, der die Gewinne erzielt, wäre es nicht gerechtfertigt, den Steuerzahler für die Bewertungskosten aufkommen zu lassen. Die antragstellenden Unternehmen finanzieren also die von der Behörde durchgeführten Bewertung der Studien. Je mehr Studien eingereicht werden, desto größer ist die Arbeitsbelastung für die Verwaltung und desto höher ist der zu Betrag, der bei der Beantragung bezahlt werden muss. Auf jährlicher Basis muss ein zusätzlicher Betrag gezahlt werden, der von der verkauften Menge und der Schädlichkeit des Produkts abhängt.

Um eine direkte Verbindung zwischen den Antragstellern und der bewertenden Behörde zu vermeiden, aber dennoch die Mittel für ihre eigenen Zwecke anwenden zu können, werden die erhaltenen Beträge (Gebühre und Jahresbeiträge) in einen separaten Fonds eingezahlt, den wir verwalten. Der Rat für den Haushaltsfonds für Rohstoffe und Produkte setzt sich aus Vertretern der zuständigen Verwaltungen und der beitragszahlenden Sektoren zusammen. Gemeinsam entscheiden sie, wofür die Mittel verwendet werden sollen, in einem System der gemeinsamen Verwaltung, der gemeinsamen Verantwortung und der gemeinsamen Finanzierung, wie es gesetzlich geregelt ist.