Chronische Vergiftung

Verschiedene chronische Erkrankungen wie bestimmte Krebsformen, die parkinsonsche Krankheit oder bestimmte endokrine Störungen werden oft auf den Pestizideinsatz zurückgeführt. Nach den gegenwärtigen Rechtsvorschriften müssen Produkte vom Markt genommen werden, wenn ein ausreichender Nachweis für diesen Zusammenhang vorliegt. Im Wesentlichen wird mit dieser Vorschrift die Vermarktung von Produkten vermieden, die derartige Risiken in sich bergen.

Mit der Weiterentwicklung der Wissenschaften ergeben sich jedoch neue Risiken. Um diese schnellstmöglich bewältigen zu können, muss demzufolge ein System zur permanenten Lageüberwachung auf die Beine gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat die Föderalbehörde im Rahmen der Programme 2013-2017 und 2018-2022 eine Aktion eingeleitet, die zur Festlegung eines effizienten und kohärenten Aktionsplans führen soll, der sich auf eine ausführliche Prüfung der Fachliteratur stützen wird.  Da es nur selten Beiträge veröffentlicht werden, die im belgischen Kontext relevant sind, konnten erst 2020 die erste Schlüsse gezogen und sechs Leitlinien für eine Politik im Bereich Management chronischer Risiken erarbeitet werden.

Fortsetzung und Weiterentwicklung der Langzeitstudien, die sich aus der Forschung zu regulatorischen Zwecken ergeben und durch Leitlinien vorgeschrieben sein werden.

  1. Sowie Schwerpunktlegung auf die Studien der frei zugänglichen Literatur, einschließlich In-vitro-Alternativen.
  2. Maximale Weiterverfolgung epidemiologischer Studien (insbesondere prospektiver Studien), kombiniert mit Techniken zur bestmöglichen Messung der tatsächlichen Belastungswerte, z. B. unter Einsatz von Biomonitoring-Instrumenten. 
  3. Dringende Bewertung der potenziellen Risiken einer kurz- oder langfristigen Exposition gegenüber PSM in den am stärksten gefährdeten Gebieten.
  4. Dringend zusätzliche Mittel für die Entwicklung zuverlässiger und solider Register über schwere/langfristige Auswirkungen bereitstellen.
  5. Ordnungsgemäße Bewertung der Exposition gegenüber PSM durch Online-Registrierung des tatsächlichen PSM-Einsatzes, um die Überwachung der langfristigen Gefährdung von Berufsgruppen und der Allgemeinbevölkerung durch den Einsatz von PSM zu ermöglichen.
  6. Schließlich ist die Exposition gegenüber PSM so weit wie möglich zu reduzieren, um Betreiber, Arbeiter, Umstehende und Anwohner zu schützen.

Diese Studie ist als Volltext (EN), als Zusammenfassung (EN/FR/NL) und als kurzer Überblick (EN/FR/NL) verfügbar.