Gartenarbeit ohne Pestizide, das ist möglich: alternative Insektenbekämpfung

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Alternativen bei Problemen mit Insekten oder Schnecken

Gewisse Insekten und Schnecken können im Garten unsere Nerven auf die Probe stellen. Wenn Gemüse oder Blumen heimgesucht werden, dann gilt es Ruhe zu bewahren. In einem ersten Schritt sollten Sie den Schaden beobachten und einschätzen. Es ist nicht immer notwendig, einzugreifen. Kulturschädlinge sind ebenfalls Teil des Ökosystems, beteiligen sich am Recycling organischer Stoffe und locken eine ganze Reihe von „Raubtieren“ an, die Verbündete des Gärtners sind (Marienkäfer, Schwebfliegen, Vögel, Igel ...).

Wenn Vorbeugung nicht ausreicht und der Befall zu groß wird, kann man den Schaden ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln begrenzen.

Präventive Bekämpfung: Vorbeugen ist besser als heilen!

Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts im Garten

Sie müssen nicht eingreifen, wenn die Tiere, die die Belästigung verursachen, von ihren natürlichen Feinden reguliert werden Bieten Sie den Wesen, die Ihnen im Garten helfen, Unterkunft und Verpflegung an. Sorgen Sie für pollen- und nektarreiche Pflanzen, nährende und Zuflucht bietende Gehölzhecken, Wasserstellen und kleine Zufluchtsorte wie Nistkästen und Ast- oder Steinhaufen.

Diversifizierung der Kulturen

Einige Pflanzen sind anfälliger und ziehen bestimmte Schädlinge an. Durch die Diversifizierung der Pflanzenarten im Garten wird der verursachte Schaden gesenkt und gleichzeitig eine gewisse Produktionssicherheit gegenüber klimatischen Unwägbarkeiten, aber auch gegenüber Krankheiten gewährleistet. Mischungen von Sorten oder Baumarten haben außerdem den Vorteil, dass sie eine Ausbreitung von Blättern, Blüten und Früchten bieten,

Pflanzen kombinieren

Bestimmte Pflanzenkombinationen bieten zusätzlichen Schutz vor Schädlinge und Krankheiten (z. B. bestimmte aromatische Pflanzen, die ätherische Öle und andere insektizide, abstoßende Stoffe freisetzen ...). Indische Nelken (Tagetes) halten viele Insekten ab. Basilikum wirkt als Repellent für Fliegen und Mücken. Thymian schützt Kohlkulturen. Usw.

Fruchtfolge

Bei der Fruchtfolge wechseln sich die Kulturen von einem Jahr zum anderen ab, um das Auftreten von Schädlingen zu verzögern und ihre Entwicklung zu behindern. Wenn man Jahr für Jahr auf derselben Fläche die gleiche Kultur anbaut, fördert dies die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten und lässt den Boden verarmen.

Alternative Schädlingsbekämpfung

Segel und Schutznetze

Dies ist eine gängige Praxis, die den Zugang von Schadorganismen zu der zu schützenden Kultur verhindert, indem sie strikt passiv wirkt. Diese Methode wird insbesondere gegen Erdflöhe, Kohlfliegen, Eulenraupen, Blattläuse ... eingesetzt. Die Netze können direkt an den zu schützenden Anpflanzungen (Bäume, Reihen ...) oder an den Zugangswegen zu geschützten Kulturen angebracht werden. Es gibt verschiedene Maschengrößen, die an die verschiedenen Zielorganismen angepasst sind.

Chromatische Falle

Das Prinzip besteht darin, Insekten mit bestimmten Farben (gelb, blau, weiß oder rot, je nach Vorliebe der Art) in die Fallen zu locken, in denen sie neutralisiert werden (Fang, Festkleben an mit Klebstoffen versehenen Oberflächen). Gelb zieht z. B. Bläulinge und Blattläuse an, während Blau Thripse anzieht.

Diese Fallen ermöglichen einen Massenfang und werden auch häufig als Überwachungsinstrumente zum Aufspüren und Zählen von Insektenpopulationen eingesetzt.

Biologische Bekämpfung

Biologische Schädlingsbekämpfung geschieht durch Einsatz von lebenden Organismen (man spricht von Nützlingen) zur Verringerung oder Kontrolle der Populationsdichte eines lebenden Organismus, der als schädlich angesehen wird.

Ideal ist es, die Anwesenheit im Garten natürlich vorkommender Nützlinge (Marienkäfer, Laufkäfer, Vögel, ...) zu verstärken, indem man ihnen Unterkunft und Verpflegung bietet.
Aber auch im Handel sind Organismen zur biologischen Schädlingsbekämpfung erhältlich: Räuber (z. B. Marienkäferlarven), Parasiten (z. B. Schlupfwespen) und Parasitoide (z. B. Trichogramma).

Alternative Schneckenbekämpfung

  • Bearbeiten Sie die oberste Bodenschicht, damit sie locker und frei von Rissen bleibt, um die Eiablage zu stören und so die Schneckenpopulation zu reduzieren.
  • Pflanzen Sie abwehrende Pflanzen wie Knoblauch und Zwiebeln in der Nähe von anfälligen Pflanzen wie Salat.
  • Schnecken bewegen sich vorzugsweise nachts auf feuchten Untergrund. Gießen Sie daher morgens, am besten am Fuß der Pflanzen und so selten wie möglich.
  • Entfernen Sie Kompost und verrottende Pflanzen aus dem Gemüsegarten oder von empfindlichen Pflanzen, da sie Schnecken anziehen.
  • Errichten Sie Barrieren:
    • Kaufen oder bauen Sie einen Zaun mit „Kragen“ (gebogene Kante, die nicht überwunden werden kann). Diese Art von Zaun kann um ganze Parzellen oder um besonders anfällige Pflanzen herum aufgestellt werden.
    • Sie können auch einen Kupferstreifen um Töpfe und Blumenkästen legen, um Schnecken abzuschrecken.
  • Schnecken aufsammeln und vernichten:
    • Locken Sie die Schnecken unter falsche Unterschlüpfe: Bretter, Dachziegel, feuchte Pappe usw., unter denen sie sich tagsüber verstecken. Dann können Sie sie leicht aufsammeln und beseitigen.
    • Stellen Sie eine handelsübliche oder selbstgebaute Bierfalle auf. Die Falle muss regelmäßig geleert und die Flüssigkeit erneuert werden. Da Bier Schnecken stark anzieht, verdünnen Sie es am besten, damit Sie nicht alle Schnecken aus der Nachbarschaft anlocken. Diese Falle sollte außerhalb des Gemüsegartens aufgestellt werden, um sie von Ihren Kulturen fernzuhalten. Um schließlich Igel und Laufkäfer (Raubinsekten), die sich von Schnecken ernähren, nicht zu schädigen, sollten Sie darauf achten, dass die Falle einen durchlöcherten Deckel und einen Ertrinkungsschutz hat.
  • Am Abend oder in feuchten Perioden können sie auch manuell ohne Fallen gesammelt werden.
  • Wechseln Sie zur biologischen Schädlingsbekämpfung:
    • Im Handel sind Nematoden erhältlich, winzige Würmer, die Schnecken parasitieren. Sie werden mit Wasser verdünnt und mit einer Gießkanne ausgebracht.
    • Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie auch Laufenten halten, die viele Schnecken vertilgen, ohne an Ihren Kulturen interessiert zu sein.

Chemische Bekämpfungsmethoden

Sie haben es mit Vorbeugung und alternativen Bekämpfungsmethoden versucht, aber nichts hat geholfen. Sie sind der Meinung, dass Sie ein Insektizid oder ein Molluskizid (Schneckenkörner) brauchen, um Ihr Problem zu lösen?

Der Einsatz von Pestiziden im Garten, im Haus und um das Haus herum kann ein Risiko für Menschen, Tiere und Umwelt darstellen. Obwohl alle Produkte einer gründlichen Risikobewertung unterzogen werden, bevor sie auf den Markt kommen, lassen sich Risiken nie vollständig ausschließen. Prüfen Sie ernsthaft, ob der Einsatz von Pestiziden wirklich notwendig ist, und ziehen Sie den Einsatz solcher Produkte nur als letztes Mittel in Betracht.

Wenn Sie sich für die Verwendung eines Pestizids entscheiden, befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen auf der Verpackung und halten Sie sich an die empfohlene Dosierung.

Auf dieser Seite finden Sie einige Grundregeln, die Sie beachten sollten, um die Risiken beim Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.

Weiterführende Informationen:

Asbl Adalia - https://www.adalia.be/conseils-au-jardin

Bruxelles Environnement – Ein natürlicher und geselliger Garten

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